Berglandschaft Silvretta-Bielerhöhe im Montafon | © Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH Bregenz, Ramona Thieltges

Klimawandel

Verantwortlich für den Klimawandel ist die verstärkte Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre. Leider nicht überraschend: Der größte Treibhausgas-Produzent auf unserer Erde ist dabei der Mensch. Vor allem durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe in der Industrie und im Verkehr produzieren wir Unmengen an Kohlenstoffdioxid – und das hat konkrete Auswirkungen.



Klimawandel

Auswirkungen auf den Wintersport

Was hat der Klimawandel nun aber mit dem Wintersport zu tun? Eine ganze Menge! Die von Wissenschaftler:innen erstellten Klimaszenarien für Vorarlberg zeigen schwarz auf weiß, welche Auswirkungen der Klimawandel auf die Wetterverhältnisse im Winter hat. Traurige Realität: In unserer Region sind die ersten Anzeichen des Klimawandels bereits deutlich wahrnehmbar.

Die Forscher:innen sind sich einig: Wenn wir nicht aktiv gegen den Klimawandel vorgehen, müssen wir mit folgenden Konsequenzen rechnen:

  • deutlicher Anstieg der durchschnittlichen Jahrestemperatur
  • weniger jährliche Frosttage
  • Häufung von Extremwetterverhältnissen
  • Verlagerung der Niederschlagsmenge vom Sommer in den Winter
  • drastischer Rückgang des Gletschereises
  • Schneegarantie nur mehr in der Hälfte der österreichischen Wintertourismusgebiete

Das erstellte Klimaschutzszenario zeigt aber auch: Geht man aktiv gegen den Klimawandel vor, kann erheblicher Einfluss auf die Klimaveränderungen genommen werden. Bis 2080 etwa könnte die Hälfte an Treibhausgasemissionen eingespart werden – und das würde auch in vielen anderen klimarelevanten Bereichen eine große Erleichterung bedeuten. Die Voraussetzung: ein konkretes Maßnahmenpaket und das Engagement jedes und jeder Einzelnen.

Skifahren Winter Golm im Montafon | © Golm Silvretta Luenersee Tourismus GmbH Bregenz, Christoph Schoech

Temperaturanstieg

Eine Auswirkung des Klimawandels ist die globale Erderwärmung. Für Vorarlberg bedeutet das einen deutlichen Anstieg der jährlichen Durchschnittstemperatur. Lag diese im Zeitraum von 1971 bis 2002 in etwa bei plus 5 Grad Celsius, so wird nun für das Jahr 2050 ein Anstieg von 1,4 Grad Celsius angenommen.

Bis Ende des Jahrhunderts soll die durchschnittliche Temperatur sogar um 4,2 Grad steigen. Zudem nimmt auch die Zahl der Hitzetage im Jahr zu, also jener Tage, an denen die Temperatur über 30 Grad Celsius liegt. Das hat weitreichende Folgen – für unsere Tier- und Pflanzenwelt und auch für unsere Gletscher.  

Gletscherschmelze

Mit dem Temperaturanstieg ist auch der Rückgang der vereisten Flächen auf der Erde verbunden. Das Abschmelzen der Polkappen und Gletscher führt zugleich zu einer Abnahme des sogenannten Albedo-Wertes. Damit ist das von der Erde in den Weltraum reflektierte Sonnenlicht gemeint: Schmilzt das Eis auf der Erde, wird weniger Licht ins All reflektiert – und das wiederum führt durch den positiven Rückkopplungseffekt zu einer zusätzlichen Erwärmung der Erdatmosphäre.

In Vorarlberg ist der Rückgang des „ewigen Eises“ bereits Wirklichkeit. Durchschnittlich sind die Gletscher in der Silvrettagruppe in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen:

  • 2018/2019: minus 21,4 Meter
  • 2019/2020: minus 14,8 Meter
  • 2020/2021: minus 11,4 Meter

… ein deutliches Warnsignal, das wir als Gesellschaft ernst nehmen müssen!

Extremwetterereignisse

Eine Folge des Klimawandels ist auch ein deutlicher Anstieg an sogenannten Extremwetterereignissen. Das sind vor allem

  • Dürreperioden,
  • Starkniederschläge,
  • Stürme und
  • Tornados.

Gehen wir nicht aktiv gegen den Klimawandel vor, wird sich in Vorarlberg zudem die Niederschlagsmenge umverteilen – vom Sommer in den Winter. In der kalten Jahreszeit ist mit einem deutlichen Anstieg der Niederschlagsmenge zu rechnen. Konkret: ein Plus von 13,9 Prozent im Vergleich zum Bezugszeitraum 1971–2002. Ein Klimaschutzszenario würde mit sich bringen, dass es lediglich ein Plus von 5,6 Prozent geben würde – der Anstieg ließe sich also um die Hälfte reduzieren.

Rückgang der Frosttage

Unter Frosttagen versteht man jene Tage, an denen die Tagesminimumtemperatur unter 0 Grad Celsius fällt. Laut Wissenschaftlern ist bis 2050 in Vorarlberg mit einem starken Rückgang der Frosttage zu rechnen. Die Hochrechnungen gehen von minus 23 Tagen aus – eine ganze Menge. Bis zum Jahr 2100 wären es sogar 73 Tage weniger – ein Rückgang von 50 Prozent im Vergleich zum Bezugsraum 1971–2002. Im Rahmen eines Klimaschutzszenarios wäre es lediglich ein Rückgang von 44 Tagen.

Schneesicherheit

Ohne Schnee kein Wintertourismus. Die Schneesicherheit ist ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor für uns als Region und für ganz Vorarlberg. In den letzten 60 Jahren ist ein deutlicher Rückgang der Schneehöhe und auch der Dauer des Vorhandenseins geschlossener Schneedecken im Westen Österreichs verzeichnet worden. Das bringt touristische Herausforderungen mit sich:

  • Kürzere Saisonen: Die Sicherstellung des Skibetriebes bis zu den Weihnachtsferien wird schwieriger. Außerdem ist auch mit einem früheren Ende der Ski-Saison zu rechnen.
  • Schnüren wir zukünftig keine wirksamen Klimaschutzpakete, werden im Jahr 2050 nur mehr 52 Prozent der Tourismusgebiete für Schneesicherheit garantieren können. Zwar kann fortschrittliche Beschneiung hier entgegenwirken – aber das ist mit sehr hohen Kosten verbunden.


Gemeinsam gegen den Klimawandel

Die gute Nachricht: Auch jeder und jede von uns kann sich aktiv für den Klimaschutz einsetzen.

Huettenkopfbahn Golm | © Golm Silvretta Luenersee Tourismus GmbH Bregenz

Klimaneutraler Tourismus

Als erste verantwortungsbewusste Tourismusregion haben wir bereits die ersten Schritte in Richtung Nachhaltigkeit gesetzt, nämlich mit … 

… der Umrüstung auf 100 Prozent Ökostrom.

… einem nachhaltigen Schneemanagementsystem.

… einer intelligenten Energieüberwachung.

… der Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln und der E-Mobilität. 

… dem Bekenntnis zu regionalen Produkten. 

… innovativen Nachhaltigkeitsprojekten, etwa die durch Sonnenkraft angetriebene Hüttenkopfbahn  oder die durch Energierückgewinnung betriebene Lünerseebahn.

Du willst wissen, mit welchen Maßnahmen wir konkret für den Klimaschutz eintreten und was es mit dem Begriff Klimaneutralität auf sich hat?

Hier mehr erfahren!
vkw vlotte Vorarlberg | © illwerke vkw AG

Was Du bei einem Ausflug für den Klimaschutz tun kannst

Du willst einen Beitrag leisten und bei Ausflügen Deinen ökologischen Fußabdruck verringern? Unsere Tipps:

  1. Reise in eine nachhaltige oder klimaneutrale Tourismusregion – am besten auf den Golm, auf die Silvretta-Bielerhöhe oder zum Lünersee!
  2. Reise mit den Öffis oder mit Deinem E-Auto an und nutze unserer E-Ladestationen!
  3. Behandle die Tier- und Pflanzenwelt respektvoll!
  4. Wähle vegane oder vegetarische Gerichte als kulinarische Köstlichkeiten!
  5. Achte auf Siegel und Auszeichnungen wie das AMA-Gütesiegel, bewusstmontafon oder turn to zero!
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